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Schienenverkehr und Umweltschutz – ein Überblick, Teil 1

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Schienenverkehr und Umweltschutz - ein Überblick, Teil 1

Schienenverkehr und Umweltschutz - ein Überblick, Teil 1

In der heutigen Zeit ist Mobilität nicht nur ein angenehmer Komfort, sondern oft unverzichtbar. Doch der stetig wachsende Verkehr in seiner derzeitigen Form stößt zunehmend an seine Grenzen. Kilometerlange Staus auf den Autobahnen und vollgestopfte Straßen in den Städten werden zu Belastungen, unter denen der Mensch und die Umwelt leiden.

An einer Verkehrswende, die umweltfreundlichere und nachhaltige Formen der Mobilität im Blick hat, führt deshalb kein Weg mehr vorbei. Ein zentraler Bestandteil einer solchen zukunftsfähigen Verkehrswende ist die Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene. Denn unter den motorisierten Verkehrsmitteln stehen Bahnen in Sachen Umwelt- und Klimaschutz klar an erster Stelle.

Doch was heißt das genau? Warum sind Züge umweltfreundlicher als andere Verkehrsmittel? In einem zweiteiligen Überblick nennen wir die wichtigsten Punkte zu Schienenverkehr und Umweltschutz.

 

Der Energieverbrauch

Eine umwelt- und klimaverträgliche Energieversorgung setzt voraus, dass einerseits weniger Energie verbraucht und die Energie andererseits effizienter genutzt wird.

Dabei gehört die Senkung des Energieverbrauchs zu den großen Herausforderungen für den Verkehrssektor. Immerhin zählt er zu den größten Verbrauchern überhaupt. Dazu kommt, dass der Straßen- und der Luftverkehr größtenteils von fossilen Treibstoffen abhängig sind. So gehen zum Beispiel über 70 Prozent des Erdölverbrauchs in der EU aufs Konto des Verkehrs und ein hoher Anteil davon entfällt auf Lkws und Pkws.

Die vielbeschworene Elektromobilität, die im Straßenverkehr zu einer Verkehrswende führen soll, ist im Schienenverkehr längst angekommen. Die Bahnen in Deutschland erbringen schon jetzt rund 90 Prozent der Verkehrsleistung elektrisch. Und nicht nur das. Vielmehr ist die Elektromobilität auf der Schiene auch in der Lage, erneuerbare Energien zu nutzen. Grüner Strom ist damit auf der Schiene bereits Realität. Aktuell beträgt sein Anteil im Energiemix rund 40 Prozent. Auf lange Sicht möchte die Schienenbranche den gesamten Bedarf an Fahrstrom aus erneuerbaren Energien decken.

Mit Blick auf die Energieeffizienz kann der Schienenverkehr ebenfalls punkten. Verglichen mit dem Straßen- und dem Luftverkehr, benötigen sowohl der Personen- als auch der Güterverkehr auf der Schiene für die gleiche Transportleistung nur einen Bruchteil der Energiemengen. So verbraucht eine Bahn weniger als die Hälfte der Energie, die ein Auto bei gleicher Verkehrsleistung benötigt. Im Güterverkehr liegt der Verbrauch im Vergleich zum Lkw bei weniger als einem Viertel. Durch die Rückspeisung der Bremsenergie ins Stromnetz lässt sich der Energieverbrauch noch einmal um weitere zehn Prozent senken.

 

Der CO2-Ausstoß

Der Klimawandel gehört zu den größten Bedrohungen unserer Zeit. Schon seit mehreren Jahrzehnten stellen Experten fest, dass die globale Durchschnittstemperatur stetig steigt. Das menschliche Handeln seit Beginn der Industrialisierung hat dabei einen maßgeblichen Anteil.

Der Verkehrssektor zählt zu den Hauptverursachern des klimaschädlichen CO2. Den internationalen Luft- und Seeverkehr mit eingerechnet, geht in Europa ein Fünftel der gesamten Treibhausgas-Emissionen auf seine Kappe. Und im Unterschied zu privaten Haushalten, der Industrie und den Energieerzeugern, die seit den 1990er-Jahren ihren CO2-Ausstoß deutlich senken konnten, hat es der Verkehr kaum geschafft, seine Werte zu mindern. Mit Blick auf den Klimaschutz ist und bleibt der Verkehrssektor somit ein Sorgenkind.

Im Dezember 2015 hat die Staatengemeinschaft bei der Weltklimakonferenz in Paris das Ziel bestätigt, den weltweiten Temperaturanstieg auf ein Maß zu begrenzen, das die Folgen beherrschbar bleiben lässt. In konkreten Zahlen gesprochen, soll die Erderwärmung bei unter zwei Grad bleiben. Doch dieses Ziel kann nur erreicht werden, wenn der CO2-Ausstoß schnell und deutlich zurückgeht. Das gilt auch und vor allem für den Verkehrssektor.

Die EU-Kommission hat mit dem EU Weißbuch Verkehr die Grundlage für ein nachhaltigeres Verkehrssystem geschaffen. Darin legte sie zum ersten Mal auch konkrete Minderungsziele fest. Demnach soll der CO2-Ausstoß im Verkehrssektor bis 2030 um 20 Prozent und bis 2050 um 60 Prozent sinken. Als Referenzjahr gilt 2008.

In Deutschland gibt es im Rahmen des Klimaschutzplans 2050 ebenfalls ein verbindliches Ziel. Demnach sollen die Emissionen von Treibhausgasen im Vergleich zu 1990 bis 2030 um mindestens 40 Prozent zurückgehen.

Um diese Ziele zu erreichen, muss der Verkehr auf die Schiene verlagert werden. Denn die Zahlen sprechen an dieser Stelle eine eindeutige Sprache. So stößt die Bahn im Personenverkehr 70 Prozent weniger CO2 aus als der Pkw und 85 Prozent weniger als das Flugzeug. Im Güterverkehr liegt der CO2-Ausstoß um 75 Prozent niedriger als beim Lkw.

Aus diesem Grund möchte die EU erreichen, dass bis 2050 die Hälfte des Güterverkehrs bei Strecken ab 300 Kilometern per Bahn und Schiff abgewickelt wird. Bis dahin soll die Bahn außerdem bei mittleren Entfernungen den überwiegenden Teil der Personenbeförderung übernehmen. Der Anteil des öffentlichen Nahverkehrs soll ebenfalls wachsen.

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