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Einzelwagen-, Ganzzug- oder intermodaler Verkehr: Welche Transportart wofür? Teil 2

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Einzelwagen-, Ganzzug- oder intermodaler Verkehr Welche Transportart wofür Teil 2

Einzelwagen-, Ganzzug- oder intermodaler Verkehr: Welche Transportart wofür? Teil 2

Der Schienengüterverkehr kann praktisch alle Güter transportieren, die in oder auf einen Güterwagen verladen werden können. Eine Vielzahl von Wagenarten macht es möglich, die gesamte Bandbreite von Stück- und Schüttgut über flüssige und gasförmige Güter bis hin zu Schwertransporten abzudecken.

Dabei gliedern sich die Transportsysteme in den Wagenladungsverkehr und den intermodalen Verkehr. Der Wagenladungsverkehr teilt sich noch einmal in den Einzelwagen- und den Ganzzugverkehr auf.

Nur: Welche Transportart eignet sich wofür? Dieser Frage gehen wir in einem zweiteiligen Beitrag nach.
Dabei haben wir in Teil 1 den Einzelwagen- und den Ganzzugverkehr näher beleuchtet.

Hier ist Teil 2!:

 

Der intermodale Verkehr

Im intermodalen Verkehr arbeiten verschiedene Verkehrsträger zusammen. Zu den klassischen Transporteinheiten gehören Container, Sattelauflieger, Wechselbrücken und ganze Lkw.

Meist kümmern sich Lkw darum, die Ware beim Absender abzuholen und dem Empfänger zuzustellen. Der Umschlag von der Straße auf die Schiene erfolgt dann in Terminals. Hier sind in aller Regel Kräne oder Flurförderfahrzeuge, sogenannte Reach-Stacker, im Einsatz.

Zwischen den Versand- und Empfangsterminals sind entweder Direktzüge unterwegs. Oder es verkehren Güterzuge, die mehrere Terminals und Bahnhöfe ansteuern und auf diese Weise ermöglichen, dass die Ware mit einem anderen Zug weiterfährt.

Im Seehafen-Hinterlandverkehr haben die Transportketten eine trimodale Ausrichtung. Der Umschlag von der Straße auf die Schiene wird durch den Umschlag vom Seeschiff auf die Schiene ergänzt. Verschiedene Dienstleister betreiben außerdem Terminals in Binnenhäfen. Dadurch ist es möglich, den Schienengüterverkehr auch mit Binnenschiffen zu kombinieren.

Das Angebot an Lösungen für Ladeeinheiten, die nicht mit dem Kran verladen werden können, nimmt inzwischen ebenfalls zu. Ein Beispiel dafür ist die sogenannte „rollende Landstraße“. Hier fährt der komplette Lkw samt Fahrer im Zug mit.

Eine weitere Möglichkeit ist, dass intermodale Ladeeinheiten auf der Schiene zu den Gleisanschlüssen von Verladern oder Speditionen transportiert werden. Dort werden die Güter dann umgeschlagen oder auch zwischengelagert. Hier erfolgt der Transport allerdings überwiegend im Wagenladungsverkehr oder in einem gemischten Transportsystem aus Wagenladungsverkehr und intermodalem Verkehr.

 

Die Beteiligten im intermodalen Verkehr

Um den Transport der Güter im intermodalen Verkehr zu realisieren,
arbeiten mehrere Stellen Hand in Hand:

  • Unternehmen aus Industrie und Handel beauftragen Speditionen damit, den gesamten Transport durchzuführen.

  • Speditionen wickeln den Gesamttransport ab und erteilen ihrerseits Intermodal-Operateuren Aufträge.

  • Intermodal-Operateure betreiben Güterbahnen und leiten den Transportauftrag an Eisenbahnen sowie Terminals und andere Verladestellen weiter.

  • Eisenbahnen verkehren mit ihren Zügen zwischen den Verladestellen.

  • Betreiber von Terminals kümmern sich um den Umschlag der Ladeeinheiten. Teilweise bieten sie auch weitere Dienstleistungen an, zum Beispiel Lagerflächen oder Reparaturarbeiten.

  • Anbieter von Güterwagen verkaufen und vermieten Waggons an Eisenbahnen und Intermodal-Operateure.

  • Reedereien übernehmen Transporte auf dem Seeweg.

 

Der kombinierte Verkehr

Der kombinierte Verkehr ist eine Transportart innerhalb des intermodalen Verkehrs. Den überwiegenden Teil der Strecke übernehmen Güterbahnen, teilweise in Kombination mit Schiffen. Der Streckenanteil, der auf der Straße zurückgelegt wird, beschränkt sich auf die erste und die letzte Meile zwischen Terminal und Kunde.

 

Der Wettbewerb im intermodalen Verkehr

Nachdem der Verkehrsmarkt dereguliert wurde, beschränken sich die Akteure nicht mehr nur auf ihre traditionellen Kernkompetenzen. Stattdessen bieten sie zunehmend Zusatzleistungen entlang der ganzen Logistik- und Transportkette an.

Dabei ist das Angebot vor allem im intermodalen Verkehr in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen. Neben den etablierten Dienstleistern haben etliche Newcomer den Markt kräftig aufgemischt. Dadurch hat der Wettbewerb einen großen Aufschwung erfahren. Sicherlich spielt an diesem Punkt auch eine Rolle, dass die Regierung Terminals für den kombinierten Verkehr mit Fördermitteln unterstützt.

Für den Kunden ist es durch das breite Angebot etwas schwieriger geworden, den richtigen Anbieter zu finden. Andererseits hat er durch die Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure mehrere Ansprechpartner, mit denen er Lösungen entwickeln kann. Außerdem trägt der Wettbewerb dazu bei, dass zunehmend mehr Möglichkeiten bereitstehen, den Gütertransport auf der Schiene bedarfsgerecht zu realisieren.

 

Wagenladungsverkehr oder intermodaler Verkehr: Welche Transportart wofür?

Der Wagenladungsverkehr kann als Einzelwagen- oder Ganzzugverkehr abgewickelt werden. Je nach Transportgut stehen verschiedene Wagenarten zur Verfügung. Da die Ausstattung der Güterwaggons auf die Transportgüter abgestimmt ist, kann der Laderaum optimal ausgenutzt werden. Auch mit Blick auf die Ladungssicherung können sich Vorteile ergeben. Außerdem können mehrachsige Güterwagen höhere Gewichte aufnehmen als Lkw.

Die Güterwagen stehen direkt an der Ladestelle bereit. Dort können sie in der benötigen Menge über einen vereinbarten Zeitraum geparkt bleiben, ohne dass Fahrpersonal notwendig ist. Der Kunde hat so die Möglichkeit, das Be- und Entladen in diesem Zeitrahmen flexibel zu planen.

Weil die Ladestellen entweder über die Schiene oder Logistikanlagen mit Gleisanschluss in Kundennähe bedient werden, entstehen keine Staus. Das führt auch zu positiven Effekten beim Lkw-Verkehr. Denn diesen kann der Kunde besser steuern oder reduzieren.

Der Wagenladungsverkehr bietet sich vor allem für Güter an, bei denen der Transport nicht allzu zeitkritisch ist. Stahl, Papier, Holz, Flüssig- und Schüttgüter, Schrott oder Chemie- und Mineralölerzeugnisse sind typische Güter, die im Wagenladungsverkehr transportiert werden. Doch auch Konsumgüter wie Fahrzeuge, Lebensmittel, Elektroartikel oder Hygieneartikel sind oft in dieser Transportart unterwegs.

Der intermodale Verkehr greift auf alle Verkehrsträger zurück und vernetzt sie miteinander. Dadurch kann er optimal auf die logistischen Anforderungen abgestimmt und flächendeckend eingesetzt werden. Zudem ist er auch für Kunden eine Option, die keinen eigenen Gleisanschluss haben. Hinzu kommt, dass der intermodale Verkehr nicht nur weitestgehend standardisiert ist, sondern in aller Regel die gleichen Ladestellen nutzt wie der Lkw-Verkehr. Die Infrastrukturen sind damit bereits vorhanden.

Für die Lkw, die im kombinierten Verkehr eingesetzt werden, gilt kein Wochenendfahrverbot. Außerdem darf ihr Gesamtgewicht bis zu 44 Tonnen betragen. Sind die Lkw ausschließlich im Vor- und Nachlauf des kombinierten Verkehrs unterwegs, fällt sogar die Kfz-Steuer weg.

Zwischen den Terminals sind überwiegend Direktzüge unterwegs. Dadurch erreicht die Ware sehr schnell ihre Zielregion. Die erste und letzte Meile zwischen dem Terminal und dem Kunden ist durch Lkws abgedeckt. Der intermodale Verkehr ist deshalb gut geeignet, wenn zeitkritische Güter schnell und auf direktem Wege transportiert werden sollen. Frische Lebensmittel, Medikamente, Bau- und Ersatzteile oder Aktionsware des Handels sind Beispiele für Transportgüter im intermodalen Verkehr.

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