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Die Kompetenzen der Dienstleister im Schienengüterverkehr, Teil 2

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Die Kompetenzen der Dienstleister im Schienengüterverkehr, Teil 2

Die Kompetenzen der Dienstleister im Schienengüterverkehr, Teil 2

Ein einziger Dienstleister ist kaum in der Lage, alle Aufgaben entlang der Transportkette zu übernehmen. Aus diesem Grund arbeiten im Schienengüterverkehr seit jeher verschiedene Unternehmen zusammen.

Die Liberalisierung des Verkehrsmarktes hat aber noch einmal Schwung in die ganze Sache gebracht. Viele Anbieter konzentrieren sich nicht mehr nur auf ihre klassischen Kompetenzen, sondern stellen ein erweitertes Leistungsspektrum bereit. Gleichzeitig sind zusätzliche Anbieter in den Markt eingetreten und hatten dabei auch neue Geschäftsmodelle im Gepäck.

Der Kunde profitiert von dieser Entwicklung. Denn je größer das Angebot ist und je mehr Wettbewerb herrscht, desto mehr Möglichkeiten eröffnen sich, um eine maßgeschneiderte Lösung für den Warentransport auf der Schiene zu finden. Andererseits ist der Markt mitunter wenig übersichtlich, was die Suche nach dem passenden Dienstleister schwierig machen kann.

Um Abhilfe zu schaffen, erklären wir die Kompetenzen der Dienstleister im Schienengüterverkehr. Dabei haben wir in Teil 1 die aktuelle Marktsituation skizziert und die Kernkompetenzen der Eisenbahnen beschrieben.

Hier ist Teil 2!

 

Die Kernkompetenzen der Intermodal-Operateure

Intermodal-Operateure beauftragen einerseits die Eisenbahnen damit, ihre Züge zwischen den intermodalen Terminals zu befördern. Andererseits erteilen sie den Terminals Aufträge für den Umschlag der Waren.

Viele Intermodal-Operateure haben ihre eigenen Güterwagen. Innerhalb der Zugsysteme bieten sie dann Speditionen und Reedereien freie Kapazitäten an, die entweder nur für einen Einzeltransport oder für einen bestimmten Zeitraum gebucht werden können. Die klassische Kompetenz der intermodalen Operateure besteht also darin, den Betrieb der Züge zwischen den Terminals zu organisieren.

Lange Zeit waren sogenannte Multi-User-Trains der Standard. Diese Züge befördern die Ladeeinheiten verschiedener Kunden. Inzwischen gibt es aber immer häufiger auch Company Trains. Hierbei handelt es sich um Züge, die die Intermodal-Operateure exklusiv für Speditionen oder Reedereien mit großen Flotten und einer entsprechend großen Warenmenge betreiben.

 

Die Anbieter von intermodalen Lösungen

Intermodal-Operateure gab es auch schon vor dem Wettbewerb im Schienengüterverkehr. Einige dieser klassischen Dienstleister waren und sind (Mit-)Eigentümer von früheren Staatsbahnen. Andere Operateure sind aus Speditionen und Reedereien hervorgegangen, die sich zu einer Art Interessengemeinschaft zusammengeschlossen haben.

Doch inzwischen gibt es verschiedene Unternehmen, die als intermodale Operateure agieren. Dazu gehören Speditionen, Reedereien, Eisenbahnen und Betreiber von Terminals, die ihre eigenen intermodalen Züge auf ihr Risiko verkehren lassen. Vor allem im Hinterlandverkehr der großen Seehäfen ist die Anzahl von neuen Intermodal-Operateuren deutlich gestiegen.

 

Die Kernkompetenzen der Speditionen im multimodalen Schienengüterverkehr

Um einen Schienentransport zu organisieren, kann sich der Kunde direkt an eine Eisenbahn wenden. Die Alternative dazu ist, dass der Kunde eine Spedition beauftragt. Ein Spediteur kennt die Schnittstellen entlang der Transportkette und arbeitet mit verschiedenen Verkehrsträgern zusammen, um die optimale Abwicklung für den Kunden sicherzustellen.

In den vergangenen Jahren haben immer mehr Speditionen ihre Aktivitäten im Schienengüterverkehr ausgebaut oder wiederbelebt, andere Speditionen sind neu in den Transport auf der Schiene eingestiegen. Dadurch sind auch die Bahnkompetenzen der Speditionen, die für multimodale Lösungen unverzichtbar sind, gewachsen. Inzwischen gibt es sogar Anbieter, die sich ausdrücklich Bahnspeditionen nennen. Damit möchten sie unterstreichen, dass sie sich auf die Schienenlogistik spezialisiert haben oder über Abteilungen verfügen, die speziell Transporte auf der Schiene organisieren.

Als multimodale Dienstleister bieten Speditionen eine Reihe von logistischen Leistungen entlang der gesamten Transportkette.

Dazu gehört, dass die Speditionen

  • die Schiene in das Netzwerk im Tür-zu-Tür-Transport einbinden.

  • eigene Zugsysteme betreiben.

  • Transportleistungen bei Eisenbahnen und Umschlagleistungen in Terminals beauftragen.

  • eigene Terminals betreiben, über die intermodale und Wagenladungsverkehre abgewickelt werden können.

  • Güterwagen bereitstellen und die Flotte anderer Wagenhalter managen.

  • sich um die Sendungsverfolgung, die Verzollung, das Dokumentationswesen, Kontrollen und andere administrative Aufgaben kümmern.

 

Der intermodale Verkehr mit Speditionen

Möchte ein Kunde seine Waren im intermodalen Verkehr transportieren lassen, braucht er einen Anbieter, der den Transport von Haus zu Haus organisiert und über das dafür notwendige Equipment verfügt. Genau das ist das Kerngeschäft der Speditionen im intermodalen Verkehr.

Die Spedition übernimmt die Fahrten mit dem Lkw von der Beladestelle bis zum Versandterminal und vom Empfangsterminal bis zur Abladestelle. Für den Transport zwischen den Terminals bucht die Spedition außerdem bei einem Intermodal-Operateur die Mitfahrt in einem Zug und den Umschlag in den Terminals.

Auf den intermodalen Verkehr zurückzugreifen, hat bei den Speditionen eine sehr lange Tradition. Aus diesem Grund sind viele Speditionen auch an Intermodal-Operateuren beteiligt. Doch immer mehr Speditionen, die sich bislang rein auf die Straße konzentriert haben, nutzen die Möglichkeiten der Schiene. Der Mangel an Fahrern, der Klimaschutz, die Wünsche der Kunden, die Wettbewerbssituation und nicht zuletzt die Wachstumschancen sind Faktoren, die die Speditionen motivieren, die Schiene stärker einzubinden.

 

Der Wagenladungsverkehr mit Speditionen

Im Wagenladungsverkehr agieren hauptsächlich Speditionen mit entsprechenden Kompetenzen und Erfahrungen. Dabei hat vor allem die Verknüpfung von intermodalen und Wagenladungsverkehren neue Möglichkeiten eröffnet. So konnten zum Beispiel Verbindungen über internationale Korridore entwickelt werden.

Positiv ist auch, dass die Anzahl an Gleisanschlüssen, die die Terminals der Speditionen an das Schienennetz anbinden, stetig zunimmt. Solche Terminals werden Railports genannt und schlagen in erster Linie Stahlerzeugnisse, Papierrollen, Stückgut und Palettenware um. Holz, Schüttgut und intermodale Behälter zählen ebenfalls zum Spektrum der Railports.

Investieren Speditionen in eigene Gleisanschlüsse, unterstreichen sie damit ihr Interesse am Bahnverkehr. Davon wiederum profitiert nicht nur der Schienengüterverkehr, sondern vor allem auch der Kunde.

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