Güterzug vs. Lkw: 5 Vorteile, 2 Nachteile
Güterzug vs. Lkw 5 Vorteile, 2 Nachteile
Mit Blick auf den Klima- und Umweltschutz, aber auch zur Entlastung der gesamten Verkehrssituation ist ein erklärtes Ziel, den Güterverkehr zunehmend von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Doch was spricht eigentlich für die Schiene als Transportweg und was dagegen?
In den meisten Fällen werden der Güterzug und der Lkw miteinander verglichen. Insofern macht es Sinn, diese beiden Transportmittel des Güterverkehrs gegenüberzustellen. Und dabei lassen sich im Wesentlichen fünf Vorteile und zwei Nachteile des Schienengüterverkehrs ausmachen:
Geringerer Energieverbrauch
Ein großer und wichtiger Pluspunkt des Schienengüterverkehrs ist die Klimafreundlichkeit. Im Unterschied zu Lkws sind Güterzüge schon seit Jahren elektrisch unterwegs. Dadurch stoßen sie deutlich weniger CO2 aus. Moderne Systeme, die die Bremsenergie ins Stromnetz einspeisen, und alternative Antriebe mit Stromgeneratoren und Batteriespeichern sorgen dafür, dass der Energiebedarf sinkt und der Energieverbrauch effizienter ist als bei Verbrennungsmotoren.
Auch Schienenschleifzüge tragen dazu bei, dass weniger Energie verbraucht wird. Denn zum einen ist der Reibungswiderstand bei geschliffenen Schienen wesentlich kleiner. Und zum anderen haben geschliffene Schienen weniger Risse. Beides führt dazu, dass Güterzüge gleichmäßiger über die Schienen rollen können.
Weniger CO2
Auch wenn es inzwischen die ersten Lkws mit Elektroantrieb gibt, ist der weit überwiegende Großteil mit fossilen Brennstoffen unterwegs. Die Folge davon ist, dass sowohl auf den Autobahnen als auch in den Städten eine hohe Belastung durch den CO2-Ausstoß entsteht. Güterzüge emittieren weit weniger CO2 als Lkw. Hinzu kommt, dass ein Güterzug bis zu 52 Lkw ersetzen kann. Das macht sich in der CO2-Bilanz natürlich ebenfalls bemerkbar.
Ein weiterer Aspekt ist der Verschleiß der Reifen. Der permanente Abrieb auf den Straßen macht es notwendig, Reifen regelmäßig zu erneuern. Doch auch die Reifenproduktion lässt Kohlendioxid in die Höhe klettern. Güterzüge rollen dauerhafter und damit auch effizienter über die Schienen.
Kleineres Unfallrisiko
Für den Auftraggeber geht der Warentransport auf der Schiene mit einem viel geringeren Ausfallrisiko einher. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich auf der Schiene ein Unfall ereignet, ist verglichen mit dem Unfallrisiko auf der Straße um bis zu 42 Mal niedriger.
Verunglückt ein Lkw, ist oft die ganze Ladung beschädigt oder gar komplett zerstört. Und selbst bei einem kleineren Teilverlust kostet der Unfall Zeit und Geld. Die Gefahr, dass beim Warentransport Probleme auftreten, ist auf der Schiene also ungleich kleiner.
Zuverlässige Zeitplanung
Der Schienengüterverkehr bietet ein hohes Maß an zuverlässiger Planbarkeit. Denn der Eisenbahnverkehr wird durch Fahrpläne koordiniert. Im Unterschied dazu ist schwer vorhersehbar, was auf der Straße los sein wird.
Ein hohes Verkehrsaufkommen zu Stoßzeiten, Baustellen, Unfälle oder die Witterungsbedingungen sind Faktoren, die dazu führen können, dass der Verkehr stockt oder sich lange Staus bilden. Verliert ein Lkw-Fahrer Zeit, weil er im Verkehr feststeckt, kann er den geplanten Liefertermin oft nicht mehr einhalten. Zumal er die Lenkzeiten im Blick haben und seine Ruhepausen machen muss.
Sichere Arbeitsplätze
Schon jetzt sind im Bereich des Schienengüterverkehrs viele neue Arbeitsstellen entstanden und der Bedarf wird in Zukunft weiter steigen. Die Menge an Gütern, die teils über weite Strecken transportiert werden müssen, erhöht sich stetig. Und je größer der Anteil der Schiene am Gütertransport wird, desto mehr Arbeitsplätze entstehen. Schließlich sind viele Stellen daran beteiligt, dass der Schienengüterverkehr reibungslos funktionieren kann. Das fängt beim Planen der Transporte und Beladen der Güterwagen an, geht mit dem Betrieb der Züge und des Schienennetzes weiter und endet bei Instandsetzungen, Wartungen und administrativen Aufgaben.
Natürlich sind auch mit dem Güterverkehr auf der Straße viele Jobs direkt und indirekt verbunden. Doch weil der Einsatz von Verbrennungsmotoren und fossilen Treibstoffen zunehmend heruntergefahren werden soll, ist absehbar, dass sich der Güterverkehr verändern wird. Die Schiene wird dadurch auf lange Sicht gesehen zum sicheren und attraktiven Arbeitgeber.
Höhere Transportkosten
Ein Punkt, in dem der Güterzug dem Lkw unterlegen ist, sind die Transportkosten. Diese fallen etwas höher aus als auf der Straße.
Ein weiterer Aspekt ist der Schienenlärm. Schwere und lange Züge erzeugen eine Geräuschkulisse, die vor allem Anwohner als störend empfinden. Das gilt insbesondere dann, wenn der Güterverkehr abends und nachts stattfindet. Maßnahmen wie Flüstersohlen, Lärmschutzwände und Schallschutzfenster sorgen zwar für Abhilfe. Aber der Lärmschutz ist eben auch ein weiterer Kostenfaktor.
Weniger Flexibilität
Der Schienengüterverkehr ist zeitlich besser planbar, dafür aber auch weniger flexibel. Während ein Lkw zu jedem beliebigen Zeitpunkt losfahren und eine Tour auch kurzfristig übernehmen kann, muss ein Güterzug den Fahrplan einhalten.
Dazu kommt, dass der Lkw so gut wie jeden Ort anfahren kann, um Ware einzuladen oder auszuliefern. Ein Güterzug hingegen kann nur dort rollen, wo es Gleise gibt.
An dieser Stelle ist letztlich die Politik gefragt. Sie muss Rahmenbedingungen schaffen, die die Konkurrenzfähigkeit des Schienengüterverkehrs verbessern. Die Reaktivierung von Strecken, das Voranbringen der Elektrifizierung und Anreize für unternehmenseigene Gleisanschlüsse sind Beispiele für mögliche Ansatzpunkte.
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