10 Fragen zur Elektrifizierung der Schiene, Teil 1
10 Fragen zur Elektrifizierung der Schiene, Teil 1
Dass der Verbrennungsmotor keine große Zukunft hat, steht inzwischen fest. Fossile Brennstoffe wie Benzin und Diesel produzieren einfach zu viel umwelt- und klimaschädliches CO2. Eine Schlüsselrolle in der dringend notwendigen Verkehrswende spielt deshalb die Elektromobilität.
Elektrofahrzeuge produzieren keine Abgase. Außerdem verbrauchen Elektromotoren weniger Energie als Verbrennungsmotoren.
Doch während die Elektromobilität auf der Straße noch einen weiten Weg vor sich hat, ist sie im Schienenverkehr schon längst Standard. Rund 90 Prozent der Verkehrsleistung erbringen die Bahnen elektrisch. Damit das Potenzial wirklich ausgeschöpft werden kann, führt allerdings langfristig an der Elektrifizierung des Schienennetzes kein Weg vorbei.
Aber was heißt das genau? Wo sind Ansatzpunkte? Welche Ziele gibt es? Und wie sieht es momentan überhaupt aus?
In einem zweiteiligen Beitrag beantworten wir zehn Fragen zur Elektrifizierung der Schiene:
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Elektrifizierung: Was ist das genau?
Grundsätzlich ist mit der Elektrifizierung gemeint, dass eine Bahnstrecke entweder mit einer Oberleitung oder mit Stromschienen ausgestattet wird. Dadurch können die Loks direkt mit elektrischer Antriebsenergie versorgt werden. Während Oberleitungen recht weit verbreitet sind, sind Stromschienen bisher nur in den Netzen der Berliner und Hamburger Straßenbahnen im Einsatz.
Mittlerweile gibt es neben der klassischen Form der Streckenelektrifizierung aber noch andere Möglichkeiten, um den Eisenbahnbetrieb zu elektrifizieren. So kann die Umsetzung mithilfe von alternativen Antrieben erfolgen. Beispiele dafür sind Triebzüge, die per Batterie oder Brennstoffzelle auf Wasserstoffbasis fahren.
Tatsächlich macht es durchaus Sinn, die Ausrüstung des Schienennetzes und die alternativen Antriebe miteinander zu verknüpfen. Denn beide Ansätze zusammen führen schneller ans Ziel, die Mobilität auf der Schiene komplett elektrisch zu gestalten.
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Welche Vorteile hat die Elektrifizierung?
Sogar ein Dieselzug nutzt die Energie effizienter als ein Auto oder ein Lkw. Was die Umweltvorteile angeht, kann die Bahn also klar punkten. Die Elektrifizierung kann den Vorsprung aber noch einmal deutlich wachsen lassen. Denn Dieselantriebe belasten die Luft mit Schadstoffen und wegen der Verbrennung fossiler Energieträger auch das Klima. Elektroantriebe sind deshalb ein wichtiges Element, das dem Schienenverkehr dabei hilft, seine Stärken noch besser auszuspielen.
Ein weiterer Aspekt ist, dass der Fortschritt der Energiewende den Strom zunehmend grüner macht. Elektrisch betriebe Züge fahren nicht nur schon jetzt umwelt- und klimafreundlich, sondern werden in absehbarer Zukunft komplett CO2-frei unterwegs sein.
Hinzu kommt, dass die Elektromobilität die Leistungsfähigkeit steigert. Denn sie ermöglicht den Betrieb von längeren und schwereren Zügen. Das verkürzt einerseits die Reise- und Transportzeiten. Andererseits steigen die Kapazitäten, weil die Strecken kürzer belegt sind.
Nicht zu vergessen ist außerdem, dass Schienenfahrzeuge mit elektrischem Antrieb deutlich weniger Lärm verursachen als Züge mit Dieselantrieb. Für die Akzeptanz des Schienengüterverkehrs in der Bevölkerung ist das ein wichtiges Argument.
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Wie weit ist die Elektrifizierung des deutschen Bahnnetzes?
Aktuell ist das Bundesschienennetz zu rund 61 Prozent elektrifiziert. Für das gesamte deutsche Schienennetz liegt der Grad der Elektrifizierung bei etwa 54 Prozent.
Etwas besser sehen die Zahlen aus, wenn nicht das Streckennetz, sondern die Verkehrsleistung als Maßstab zugrunde gelegt wird. Laut Bundesverkehrsministerium legen Züge von 100 Kilometern, die sie auf Bundesschienenwegen fahren, 74 Kilometer elektrisch zurück. Fast drei Viertel der Betriebsleistung auf der Schiene erfolgt damit elektrisch. Dass das möglich ist, liegt daran, dass vor allem die Hauptstrecken schon elektrifiziert sind.
Die Bahnstrecken, auf denen die meisten Züge unterwegs sind, sind also bereits mit Oberleitungen ausgerüstet. Auf den Schienenwegen, die von Deutschland aus in die Nachbarländer führen, sieht es hingegen deutlich schlechter aus. Von 57 Schienen-Grenzübergängen haben gerade einmal 27 eine Oberleitung. Das ist weniger als die Hälfte. Und generell landet Deutschland im EU-weiten Vergleich bei der Streckenelektrifizierung nur im Mittelfeld. Spitzenreiter ist die Schweiz, die fast das gesamte Streckennetz elektrifiziert hat, gefolgt von Belgien, wo der Grad der Elektrifizierung bei 86 Prozent liegt.
Hierzulande wächst das Netz an Oberleitungen zudem nur langsam. In den vergangenen Jahren kamen im Schnitt magere 65 Kilometer jährlich dazu.
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Welche Ziele gibt es für die Elektrifizierung der Schiene?
Die Bundesregierung hat als Ziel ausgegeben, die Elektrifizierung des Bundesschienennetzes bis zum Jahr 2025 auf 70 Prozent zu erhöhen. Damit ist eine Steigerung von knapp zehn Prozent angepeilt. Inzwischen hat der Bund auch festgelegt, welche Streckenabschnitte elektrifiziert werden sollen, um so im Ergebnis den angestrebten Grad der Elektrifizierung zu erreichen.
Die Bahnverbände begrüßen das Ziel und erwarten eine zeitnahe Umsetzung. Gleichzeitig machen sie aber deutlich, dass auch für die Zeit nach 2025 Ziele definiert werden müssen. Ihr Vorschlag ist eine Streckenelektrifizierung von 75 Prozent bis zum Jahr 2030.
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Mir ist die Umwelt besonders wichtig und – im Vergleich zu anderen Unternehmen – auch abseits des Greenwashings.
Deshalb sind wir sind zurzeit langsam aber stetig unsere Lieferanten am austauschen, sodass wir bis Ende nächsten Jahres gar nicht mehr von Dieselzügen abhängen!